Analekzem
Das Analekzem ist ein Ausschlag der Analhaut unterschiedlicher Ausprägung. Häufig führen andere Erkrankungen im Analbereich durch anhaltende Feuchtigkeit und Stuhlschmieren sekundär zur Ausbildung des Ekzems. Häufig handelt es sich bei dem Ekzem vielmehr um ein Symptom, als um eine eigenständige Erkrankung. Es werden verschiedene Ekzeme unterschieden, die auch unterschiedliche Behandlungen notwendig machen.
- Kumulativ-toxisches Ekzem: mangelnde Analhygiene, Stuhlschmieren, starkes Schwitzen (Hyperhidrosis), Trichteranus (tiefliegender Anus) u.ä.
- Kontaktallergisches Ekzem: Reaktion auf Intimpflegemittel, parfümiertes feuchtes Toilettenpapier, Hautpflegemittel u.ä.
- Atopisches Analekzem: Manifestation der Neurodermitis
SYMPTOME:
Häufigstes Symptom des Ekzems ist der anale Juckreiz (Pruritus ani), manchmal auch Schmerzen bei Berührung oder wiederkehrende Blutungen. Die Analhaut ist oftmals deutlich gerötet, schuppig verändert, teilweise auch mit kleineren Einrissen versehen.
DIAGNOSTIK:
Die genaue Anamnese insbesondere der Ernährung, der Beschwerden und der Vorgeschichte ist wegweisend für die Ursache des Ekzems. Das Analekzem selbst ist bereits von außen sichtbar. Zur Ursachendiagnostik, z.B. eines Hämorrhoidalleidens sollte zumindest eine rektale Untersuchung sowie eine Proktoskopie (Spiegelung des Analkanals) durchgeführt werden. Auch mikrobiologische Abstriche können mitunter hilfreich sein.
THERAPIE:
Die Behandlung des Analekzems hängt maßgeblich von der zugrundeliegenden Erkrankung ab. Eine rasche Linderung des Juckreizes kann meist durch kortison- oder zinkhaltige Salben erreicht werden. Die lokale Anwendung von Kortison sollte aber nur kurzfristig erfolgen. Weiterhin wird die Vermeidung von Seifen oder herkömmlichen Cremes mit allergenem Potential empfohlen. Alternativ kann die Pflege mit klarem Wasser, Vaseline oder Olivenöl empfohlen werden. Auch eine Anpassung der Ernährung unter Vermeidung von fruchtsäurehaltigen Nahrungsmitteln kann hilfreich sein.
Bei therapieresistentem Analekzem sollten Gewebeproben (Biopsien) zum Ausschluss anderer Ursachen, z.B. einer bösartigen Entartung (Analkarzinom) erfolgen.